E-Liquid selber mischen

Equipment zum selber mischen
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Das selber mischen von E-Liquid ist im Prinzip sehr einfach. Sollte diese Zusammenfassung nicht verstanden werden, oder es als zu kompliziert erscheinen, dann sollte man nicht selber mischen und fertig Liquid kaufen. Aber lest euch erst die Anleitung durch, denn so schwer ist selber mischen nicht !

 

 

Warum selber mischen?

  1. Kostengünstiger
  2. Die Stärke des Liquids kann auf 0.1mg/ml Nikotingehalt genau bestimmt werden.
  3. Es können eigene Geschmackskompositionen kreiert werden, oder Mischungen die nicht im Handel erhältlich oder zu teuer sind.

 

Was ist beim selber mischen zu beachten?

  1. Bruchrechnen sollte man Fehlerfrei anwenden können.
  2. Man sollte sauber und in Ruhe arbeiten.
  3. Gegebenenfalls Schutzhandschuhe/Schutzbrille anziehen.

Was wird zum selber mischen benötigt?

  • 1,2-Propandiol (1,2-Propylenglycol) (E 1520) kurz PG.
  • Glycerin (E 422) kurz VG (vegetable glycerin).
  • Nikotinbase mit mindestens 18mg/ml Nikotingehalt.
  • Aromen in Lebensmittelqualität (nicht Ölhaltig !!).
  • Messbecher.
  • Kleine Spritze(1-3ml inhalt) mit stumpfer/dicke Kanüle zum abmessen.
  • Endbehäter für das E-Liquid.
  • Gegebenenfalls Taschenrechner und etwas zu schreiben.
  • Ettikettierungsmaterial, um das Liquid später nach Inhalt zu beschriften.
  • Optional Schutzbrille und Einweghandschuhe.

 

Gefahrenhinweis : Nikotin ist ein Nervengift, es wird über die Haut absorbiert. Bei direktem Kontakt mit Schleimhaut, den Augen oder bei verschlucken bitte umgehend einen Arzt konsultieren. Bei direktem Hautkontakt größerer Mengen unverdünnter Nikotinbase ebenfalls einen Arzt aufsuchen, sobald sich Herzrasen oder starke Übelkeit einstellt. Bei den sonst ungefährlichen Lebensmittel Aromen gilt Warnhinweis bei direktem Augen/Schleimhaut Kontakt oder verschlucken, sofern sie noch unverdünnt sind.

Der Warnhinweis ist Standard und sollte zur Kentniss genommen werden. Ich selsbt habe mir schon pure Nikotinbase aus versehen über die Hand gekippt und auch mal einen spritzer in das Auge bekommen. So gefährlich ist das nicht, aber es sollte in jedem Fall sofort Maßnahmen eingeleitet werden. Überlicherweise mit kalten Wasser wegwaschen und bei Hautkontakt mit Seife nachwaschen. Wenn man es in Mund,Nase oder Augen bekommt gut mit Wasser auswaschen. Der Artzt wird erst dann wirklich nötig wenn sich wirklich „sehr schlecht fühlt“. Alternative kann eine Nikotinvergiftung auch ambulant mit Aktivkohletabletten behandelt werden. Es gab da mal eine Frau die mehrere Male versuchte sich mit E-Liquid und später mit Nikotinbase das Leben zu nehmen. Beim letzten Versuch hat sie ganze 1500 mg pures Nikotin zu sich genommen und wurde nach 3 Stunden wieder aus dem Krankenhaus entlassen. In allen drei Fällen wurde nur mit Aktivkohletabletten behandelt. Offiziell wird die letale Dosis von Nikotin auf 50 mg geschätzt. Man sollte die Hinweise zur Kentniss nehmen aber sich nicht einschüchtern lassen. Spülmittel im Auge ist defintiv gefährlicher und schmerzvoller als E-Liquid oder Nikotinbase.

Eqipment zum selber mischen
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Die übrigen Stoffe, die hier benutzt werden sind als sicher und unschädlich einzustufen. Selbst bei direktem Haut oder Augenkontakt mit reinem PG oder VG braucht man sich keine Sorgen zu machen.

Bei der Spritze gibt es noch zu erwähnen, das Injektionsnadeln denkbar unpassend zum selber mischen sind. In der Apotheke kann man jedoch meist nur Kanülen kaufen, welche für den Gebrauch als Injektionsnadeln vorgesehen sind. Entsprechende Kanülen zum abmessen kann man in den meisten Dampfershops bestellen. Die Kanüle sollte dick und stumpf sein damit keine Verletzungsgefahr besteht.

 

Selber mischen, wie fängt man an:

  1. Festlegen der gewünschten Stärke (z.B. 12 mg/ml Nikotinstärke).
  2. Errechnen der Anteile auf die Gesamt Menge.
  3. Mischen der Komponenten im Messbecher oder Endbehälter.
  4. Kräftig schütteln(je öfter und länger desto besser).
  5. Beschriften des Behälter korrekt mit Aroma und Nikotinkonzentration ( z.B Erdbeere 12mg/ml).

Wenn man die Flaschen nicht beschriftet wird man morgen nicht mehr wissen was drin ist, glaubt es besser………

Anteil der Nikotingbase berechnen :

Genutzt wird derzeit eine Nikotinbase mit 72 mg/ml.
Das Ziel ist es ein E-Liquid mit 12mg/ml mit Erdbeeraroma selber zu mischen, mit einer vorgesehene Gesamtmenge von 30 ml. Zuerst muss errechnet werden, wieviel Nikotinbase gebraucht wird:
(Nikotinbase)72ml / (Endstärke)12ml = 6 (Teile)
Ein sechstel(1/6) des Liquid muss also die 72mg/ml Base sein.
Das Ergebnis berechnet sich so:
Gesamtmenge/Anzahl der Teile = der Teil an Nikotinbase, die gebraucht wird.
Menge = 30 ml fertiges Liquid: 30ml / 6 = 5 ml

Anteil des Aromas berechnen :

Je nach stärke des Aromas braucht man etwa 3-10% Aroma wenn es richtiges ungestrecktes Aroma ist. Wenn man mehr braucht damit der Geschmack intensiv genug ist, dann empfiehlt es sich eine Weile etwas anderes zu dampfen. Die Geschmacksnerven müssen gelegentlich „entwöhnt“ werden. Sollte das auch nicht helfen, so sollte man Aromen von anderen Herstellern beziehen. Das strecken von Aromen mit PG ist leider sehr üblich geworden, gerade bei Geschäften die explizit E-Zigaretten vertreiben. Mir ist eine Firma bekannt bei der man ganze 33% Aroma braucht!! Die Aromen kosten aber genauso viel wie die von anderen Herstellern bei denen man nur 5-10% braucht. Es empfiehlt sich mit der Aromenkonzentration ein wenig zu experimentieren. Das Aroma ist nicht giftig. Im schlimmsten Fall habt ihr ein Liquid das sehr intensiv schmeckt.

Zurück zum selber mischen :
(Gesamtmenge Liquid / 100) * x (Prozentualer Anteil des Aroma)
(30ml/100)* 5 = 1,5 ml
1,5 ml Erdbeer Aroma brauche man also wenn der Anteil 5% betragen soll.

Jetzt braucht man die so genannte „0er Base“, auch „Basisliquid“ genannt (Nullerbase enthällt kein Niktoin). Die wird je nach belieben aus PG und VG gemischt. In diesem Beispiel wird eine 40% VG und 60% PG Mischung genutzt. Man sollte nicht weniger als 20% VG nehmen aber auch nicht mehr als 50%. Glyzerin[VG](E422) macht das Liquid zähflüssig und macht mehr Dampf während der Propylenglycol[PG](E1520) den so genannten „throat-hit“ verstärkt. Man bezeichnet den „throat-hit“ als den Druck im Hals und Rachen, den man beim einatmen verspürt. Desweiteren ist PG ein Geschmacksträger. Bei Reduzierung des PG Anteils kann es passieren, das mehr Aroma benötigt wird um die selbse geschmackliche Intensität zu erreichen. Glyzerin ist ein Zuckeraustauschstoff, wie ein Feuchthaltemittel das in der Lebensmittelindustrie in rauhen Mengen eingesetzt wird. Das optimale Mischungsverhältnis für den persönlichen Geschmack zu finden, ist ein Erfahrungswert. Bei PG Unverträglichkeit gibt es noch die Möglichkeit nur VG (min. 80%) und Wasser als „Oer Base“ zu verwenden.Dies empfiehlt sich jedoch eher wenn man schon etwas Erfahrung im selber mischen hat. Man kann aber auch sogenanntes „wasserbasiertes Glyzerin“ bei einigen Händlern kaufen. Dieses trägt dann den kürzel AG statt VG. AG kann als vollwertiger Ersatz für ein VG-PG gemisch im E-Liquid verwendet werden.

Berechnung der beiden Teile, PG und VG !
Anteile : PG 60% , VG 40%
Liquid 30 ml – (Nikotinbase 5 ml + 1,5ml Aroma) = 23,5 ml
23,5 / 100 * 60 (% für PG) = 14,1 ml PG
VG = Gesamtmenge -PE -Nikotinbase -Aroma = 30ml -14,1ml -5ml -1,5ml = 9,4ml VG

Liste :

  • PG 14,1 ml
  • VG 9,4 ml
  • Nikotinbase 5 ml
  • Aroma 1,5 ml

In diesen Mengen wird das Liquid zusammen gemischt. Es gibt hierbei nichts besonderes zu beachten, ausser das man mit der Nikotinbase in unverdünntem Zustand nicht direkt in Kontakt kommen sollte. Einfach rein in das Fläschchen und fertig gut schütteln. Im Gefäß sollte ein wenig Luft übrig bleiben damit die Luftblasen als Mischkörper wirken können. Ausserdem sollte man sich sehr in acht nehmen bei Gefäßen die in Kontakt mit Spülmittel waren. Die möglichen Rückstände werden vom Liquid gelöst. Das dampft man mit !!

Alle Liquidbestandteile sind gut bzw. sehr gut wasserlöslich.
Man kann also die Sachen alle mit klarem Wasser auswaschen.

Tipps und Tricks

Auf Spülmittel verzichten !!!
Spülmittelrückstände können zu Vergiftungen oder Verätzungen führen selbst wenn es ökologische Produkte sind. Kleinste Rückstände werden vom Liquid abgelöst und finden sich später in euren Lungen wieder. Die Gefahr ist größer bei Inhalation der Stoffe, als bei verschlucken, da die Lungenbläschen anders auf Laugen und Säuren reagieren wie es unser Magen tut.

Falls jedoch jemand nicht auf Reinigungshilfen verzichten möchte, so kann man jedoch hoch reinen, unvergällten Ethanol nutzen. Ethanol ist ohnehin der beste Weg auch schwer verschmutztes Dampferequipment zu reinigen. Aber dies ist eigentlich unnötig.
Liquid Behälter für EGO-C ModellWegen dem Umfüllen später in die Patronen der E-Zigarette, empfiehlt es sich, Endbehälter zu kaufen welche schon einen Einfüllstutzen haben, passend zum vorhandenen E-Zigaretten Modell. Hier als Beispiel, ein Behälter für 30ml Liquid mit Einfüllstutzen für eine eGo-C. Nach ein paar Tagen kann sich die Farbe des Liquids ändern, das ist normal und kommt vom Aromastoff, welcher mit der Luft im Fläschchen reagiert. Ein leicht gelblicher oder bräunlicher Ton ist völlig normal. Man sollte gleich größere Mengen selber mischen, nicht jedesmal „nur“ 10ml für sich, sondern größere Mengen wie 20-30ml pro Geschmacksrichtung. Kleinere Mengen sind viel zu schnell weg und bei größeren Mengen kann genauer abgemessen und dosiert werden. So verkleinert man gleichzeitig Ungenauigkeiten beim selber mischen.