Umstieg vom Rauchen auf die E-Zigarette

Umstieg auf die E-Zigarette - endlich rauchen aufhörenDer Umstieg vom Tabak auf die E-Zigarette ist nicht so ganz unproblematisch wie es oftmals propagiert wird.

Es ist jetzt viele Monate her, das ich Umgestiegen bin. Eigentlich ist der Umstieg einfach, aber viele Situationen stellen sich ein, welche die angehenden Dampfer wieder zur normalen Zigarette zurück bringen.

Tabakfirmen Know-How

Des weiteren sollte man zur Kenntnis nehmen, das die Tabakindustrie einiges an know-how investiert hat um ihre „Kundschaft“ süchtig zu halten. Neben Nikotin werden verschiedene andere Stoffe zugesetzt um die Eigenschaften von Tabak bei der Verbrennung zu verändern, um den Suchteffekt weiter zu erhöhen. Das merkt man schon, wenn man mal die Zigarettenmarke wechseln möchte. Es schmeckt einfach nicht, oder bringt nicht die „entsprechende Befriedigung“. Schuld ist dann die Marke, aber in Wirklichkeit fehlt ein Zusatzstoff der den entsprechenden „Kick-effekt“ macht und an den sich der Körper angepasst hat. Alle Fabrikanten verwenden ihre eigenen Methoden und Substanzen um dies zu erreichen. Diese Stoffe werden im Fachjargon einfach als „Additive“ bezeichnet.

Durch die Additive im Tabak ändert sich das Verhalten beim verbrennen und so entsteht mehr ungebundenes Nikotin. Eigentlich gehört sich so etwas verboten, aber die Tabakindustrie hängt das nicht an die große Glocke und ein wissenschaftlicher Nachweis ist nicht einfach und teuer. Kurz um, es interessiert niemanden. Raucher zahlen schließlich gute Steuern.

Im übrigen packen die Tabakfirmen noch „Husten-Unterdrückungsstoffe“ in den Tabak. Dies kann nach einigen Tagen beim Umsteiger zu dem Effekt führen das man plötzlich sehr empfindlich auf alles was in ihre Lunge kommt reagiert. Extremer Hustenreiz ist die Folge. Und, NEIN es liegt nicht an der E-Zigarette. Der Hustenreiz sollte nach 1-2 Tagen wieder verschwinden.

Nikotin

Nikotin ist eine Droge und in hohen Dosen ein Nervengift. Es macht stark abhängig. Einige Institute gehen sogar soweit, das Suchtpotential dem von Heroin gleich zu setzen. Jedoch gibt es auch neuere Studien, die wiederum zu dem Schluss gekommen sind, das die Giftigkeit wie auch das Abhängigkeitspotential bisher deutlich überbewertet ist. Wir unterschieden erstmal „gebundenes“ und „freies“ Nikotin. Gebundenes wirkt langsamer aber nachhaltiger und ungebundenes schneller aber die Wirkung verpufft auch gleich wieder. Gebundenes kommt zu fast 100% in E-Zigaretten vor, während bei Tabak 30-60% freies Nikotin enthalten ist. Das freie Nikotin verstärkt den „Kick-effekt“. Das heisst das Rauchen von herkömmlichen Zigaretten einen stärkeren Kick auslöst. Alle dies ist aber auch abhängig von der persönlichen Resistenz.

Die ZugtechnikUmstieg auf die E-Zigarette

Die Zugtechnik beim E-Rauchen ist grundsätzlich anders als beim Rauchen. Bei der E-Zigarette zieht man sanft und kontinuierlich statt hastig und stark wie bei der normalen Zigarette. Wenn man zu stark zieht, gibt es keine richtige Dampfentwicklung und unter Umständen kokelt der Docht an, weil er trocken läuft. Im schlimmsten Fall läuft Liquid aus und man bekommt es in den Mund. Das ist ziemlich unangenehm jedoch nicht giftig wie oft angenommen. In diesem Fall einfach den Mund mit Wasser ausspülen. Die Umgewöhnung ist kein Problem wenn man sich auf Veränderungen auch seelisch einlässt.

Ungewohnter Rachenreiz

Das meiste was Raucher an der E-Zigarette bemängeln ist, das sie nicht das selbe empfinden haben wie bei der normalen Zigarette, wenn sie es das erste mal ausprobieren.

Der „Kick“ fehlt erst mal wenn man die E-Zigarette ausprobiert. Desweiteren ist der Rauch nicht so schwer und brennt nicht so stark im Hals wie Zigarettenrauch. Daran muss man sich erstmal „akklimatisieren“. Ich habe bewusst Akklimatisieren gesagt, da die Sensibilität zunimmt mit abnehmendem Zigaretten Konsum. Heisst im Klartext, schon nach wenigen Tagen (Schätzung: 1-3) sollte sich das gewohnte Gefühl beim einatmen einstellen. Dieses wird im englischen als „throat-hit“ bezeichnet.

Grobe Fehler beim Umstieg

Das Problem ist, dass die meisten sie nur kurz ausprobieren und lassen es sofort wieder bleiben, weil es eben nicht 1:1 so ist wie Tabak. Wenn man jedoch das ganze nur 2-3 tage mal durchhält findet man sehr schnell gefallen an der E-Zigarette.

Was auch viele falsch machen, ist dem Nikotingehalt im E-Liquid nicht genug Aufmerksamkeit zu schenken. Ich empfehle immer mindestens zwei verschiedene Liquids parat zu haben. Einmal 12mg/ml und einmal 18mg/ml. Wenn man „schmacht“ bekommt nimmt man das 18mg, wenn einem unwohl wird oder man sich müde fühlt, steigt man auf das 12mg Liquid um.

Rauchen und Dampfen parallel zu machen um sich so den Umstieg zu vereinfachen ist ein absoluter No-go ! Die Schleimhäute in Mund und Rachen werden sich nicht an den Dampf akklimatiesieren. Das heisst, so lange ihr weiter Zigaretten raucht kann euch die E-Zigarette nicht die erwünschte Befriedigung verschaffen.  Ausserdem sorgen konventionelle Zigaretten dafür das man regelmäßig die sehr schädlichen Additive zu sich nimmt. Diese machen teilweise süchtig. So gut wie jeder den ich kenne, der den Umstieg nicht geschafft hat, betrieb das sogenannte „dual-use“. Also lasst die Finger von den Pyro’s !

Symptome beim Umstieg auf die E-Zigarette

Die Nikotinsucht muss gedämpft werden, weil jetzt ein „kalten Entzug“ kommt. Kalter Entzug? Ja richtig, da Nikotin nicht die einzige Substanz ist an die sich der Organismus im laufe der Zeit gewöhnt hat. Aber um angehende Dampfer zu beruhigen !! Diese Entzugserscheinungen kommen einem nicht wie „Entzug“ vor, so lange die Nikotinkonzentration im Liquid stimmt.

Hier mal ein paar Dinge die sich beim Umstieg einstellen können:

  • Müdigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Schalflosigkeit
  • Herzrasen
  • Konzentrationstörungen
  • Agressivität
  • Stimmungsschwankungen
  • Übelkeit

Das was eigentlich auftritt,  sind Entgiftungeerscheinungen. Und das ist ein immenser Unterschied. Denn daran kommt man nicht vorbei wenn man wirklich vom Tabak weg will.
Alle diese Symptome kommen NICHT von der E-Zigarette wie meistens angenommen !!!

Diese Entzugserscheinungen sind ein weiterer Grund warum angehende Dampfer das Handtuch werfen. „Ich vertrage die E-Zigarette nicht“ oder „die Chemikalien darin sind giftig“ hört man immer wieder. Jedoch wissen die Neulinge meist nicht was wirklich dahinter steckt. Jeden Tag gibt man seinem Körper nicht zu vernachlässigende Mengen an Blausäure und Benzol und WUNDERT sich dann wenn das Gift abgesetzt wird ??!?!

Vorsorge ist die beste Sorge

Als letzten Grund möchte ich noch erwähnt haben, das die Dampfleistung der ersten E-Zigarette ist beim Umstieg von entscheidender Bedeutung. Es sollte nicht die Optik,  bei der ersten E-Zigarette, sondern nach Pragmatismus im Alltag beurteilt werden. Ausserdem sollte man doppelte Hardware parat haben, wie mindestens einen zweiten Akku, sonst muss man schmachten wenn der eine leer ist.

Am Anfang empfehliehlt sich auch E-Liquid mit Tabakaroma, da man noch an den Geschmack vom Tabak gewöhnt ist. Das Spektrum an verschiedenen Tabakaromen ist riesig. Nach etwa einen Monat steigt man ohnehin auf andere Aromen um und nach 2-3 Monaten, schmeckt Tabakaroma richtig widerlich. Ich dampfe nur noch Frucht- oder Eisbonbonaroma. Wenn neben mir jemand eine normale Zigarette raucht, wird mir übel.

Was man erwarten darf

Nach etwa 3 Tagen, vorausgesetzt es wird keine konventionelle Zigarette geraucht, stellen sich erste positive Veränderungen ein. Geruchssinn wird besser, Essen schmeckt anders. Man nimmt weniger Salz und Gewürze beim kochen etc…… Nach etwa 2 Wochen ist das gröbste vorbei. Dann kann auch die Niktoinstärke stetig auf 12mg/ml oder niedriger gedrosselt werden,  ohne zu schmachten zu müssen.

Es sollte immer genug „Hardware“ einsatzfähig sein. Man braucht immer einen Austauschakku, Ersatzverdampfer oder was sonst noch anfällt.
Wenn es nicht möglich ist zu dampfen, weil der Verdampfer kaputt ist, oder das Liquid ausgeht, selbst wenn es nur daran scheitert das der Akku leer ist und am Ladegerät hängt, wird man am Anfang sofort rückfällig. Dann wird eine normale Zigaretten als Ersatz gekauft. Es macht nur keinen Sinn Ersatz für den Ersatz zu kaufen oder ?

Umsteigen auf die E-Zigarette hat ihre Tücken, ich hoffe dieser Artikel hat euch geholfen mögliche Probleme beim Umstieg auf die E-Zigarette im Vorfeld zu vermeiden. Vor kurzem habe ich einen zweiten Artikel zu diesem Thema veröffentlicht, der sich mehr mit den psychischen Erscheinungen des „Rauchen aufhörens“ beschäftigt. Wer noch mehr Informationen braucht kann daher gleich weiter zu diesem Artikel „Vom Raucher zum Dampfer – Rauchen aufhören„.