E-Zigaretten Händler verpassen den Anschluss

E-Zigarette E-CommerceSeit ich dampfe, durchsuche ich das Internet regelmäßig nach neuen Shops und Anbietern für E-Zigaretten und deren Zubehör. Was sehr stark auffällt, ein Großteil der E-Zigaretten Händler erweitert / aktualisiert weder ihre Webseite, noch ihr Angebot. Viele der E-Zigaretten Händler, die noch vor 2 Jahren definitiv zu den Marktführern im deutschsprachigen Raum gehörten, haben kaum noch Onlinepräsenz, gemessen an den Google Impressionen. Ich muss viele der Shops beim Namen nennen, damit ich diesen auch in Google finde.

Dies ist nicht nur ärgerlich für Dampfer, welche natürlich von einem möglichst breiten Anbietermarkt profitieren. So wird auch die Situation geschaffen, dass finanzstarke Monopolisten, welche überhaupt nichts in dieser Branche zu suchen haben, den Markt durch bloße Werbung übernehmen können.

Out of date

Einige E-Zigaretten Händler bieten sogar noch das selbe Equipment wie vor 5 Jahren an, aber die Zeiten ändern sich eben. Eine alte eGo-51o gehört einfach nicht mehr zum Standard. Die meisten Shops sind nur auf eine einzige E-Zigaretten Marke fixiert. Ersatzverdampfer für die E-Zigaretten anderer Hersteller sucht man dort oft vergeblich. E-Zigaretten Händler die als Zulieferer für Selbstmischer fungieren, sind hier besonders zu erwähnen. Sie haben selten ein breites Spektrum an Zubehör und betreiben kaum Onlinemarketing. Das reine Betreiben eines Onlineshops ist keine Marketingmethode, sie ist lediglich eine Vertriebsmethode. Jetzt sollte man aber noch dafür sorgen das der Shop auch möglichst bekannt ist. Dies ist dann das eigentliche Marketing.

Auf und Absteiger

Nicht alle Onlineshops gehören zu den Verlierern. Viele haben die Zeichen der Zeit erkannt und entsprechend in Onlinemarketing oder SEO für ihre Webseite investiert. Das geringere Angebot an guten Shops sorgt dafür, dass diejenigen in der Branche, die ihr Marketing nicht vernachlässigt haben nun die Kunden der Absteiger abbekommen.

Der Laden in der City – Ein überholtes Konzept

Als die E-Zigarette vor etwa 5 Jahren ihr großes Erwachen erlebte, sahen viele unternehmungswillige Einzelhändler ihre Chance. Ein eigenständiges Geschäft heute zu betreiben ist jedoch nicht mehr das selbe wie vor 10 oder 20 Jahren. Vor allem bei Nischenprodukten oder ausserhalb von Ballungsräumen ist das Erreichen von Kunden, welche nicht ortsansässig sind, überlebensnotwendig. 2006 wurden 40% des gesamten Versandhandels in Deutschland über den Onlinehandel abgewickelt, 2014 waren es 85%.

2009 wurde 7.2% des gesamten Einzehandelsumsatzes durch E-Commerce abgewickelt, 2014 waren es 11.1% (Quelle:http://de.statista.com). Wir sehen eine klare Tendenz.  Es reicht nicht mehr aus, einen Laden zu mieten und ein paar Kassierer einzustellen. In einigen Branchen wird der Handel hauptsächlich über das Internet abgewickelt. E-Zigaretten sind neben Computern und Elektronikprodukten eine dieser Branchen. Und genau hier, beim E-Commerce, liegt das Wachstumspotential, während der stationäre Handel stagniert.

Doomsday 20.5.2016

Prinzipiell wäre ja noch Zeit auf den Zug aufzuspringen, bevor er entgültig den Bahnhof verlässt. Viele denken der große Aufschwung im E-Zigarettengeschäft ist schon vorüber, aber es wird erst richtig losgehen wenn die Tabakkonzerne ihre Fahrkarte gelöst haben. Am 20. Mai 2016 läuft die Frist zur Umsetzung der TPD 2 ab. Wenn bis dahin in Deutschland kein Gesetz auf den Weg gebracht wurde, tritt die Richtlinie in ihrer jetzigen Fassung als Gesetz in Kraft. Dann werden die Tabakkonzerne in dieser Branche aktiv mitmischen. Bis zum heutigen Tag waren alles nur Tests und dienten der Marktforschung. Wenn die Tabakkonzerne nun einsteigen, werden Beträge in Millionenhöhe für Werbung und Marketing bereitgestellt um das Wachstum im E-Zigaretten Markt anzukurbeln. Die Zielgruppe für dieses Wachstum wird vermutlich auch auf Neukunden anstelle von Menschen, die das Rauchen aufhören möchten, ausgerichtet sein. Am Beispiel Green Smoke (Altria alias Phillip Morris) sehen wir auch wie so eine Marktübernahme aussieht. Mit Bekanntmachung über Medien und eines breitangelegten E-Commerce-marketing werden alle anderen Anbieter in den Schatten gestellt. Zumindest die, die nicht schon präsent/bekannt sind.

www.Kunde.eu, der Retter einer Existenz

Der Kunde, der den serösen E-Zigaretten Händler retten wird, ist der Kunde der im Internet bestellt. Aber wie erreicht man diesen ? Die Einzelhändler sind, 20 Jahre nach Einführung des E-Commerce immer noch überfordert oder lehnen gängige Onlinemarketing Methoden ab, weil sie in veralteten Denkmustern verweilen. Ein gutes Beispiel ist das Affiliate Marketing welches durchaus zum Erfolg führen kann. Vor allem für den Anbieter einer Kampagne ist es ein probates Mittel Bekanntheit im Netz zu erlangen. Viele Einzelhändler lehnen dies jedoch ab, da ihnen die „PayPerSale“ Provision als zu hoch und ungerechtfertigt erscheint. Sie lassen oftmals völlig ausser acht, das diese nur für die zusätzlichen Kunden, die durch die Kampagne Zustande kommt, überhaupt fällig wird. Die positiven Auswirkungen durch die enorme Anzahl an hochqualitativen Links, welche auf den eigenen Shop zeigen und dadurch auch gleich beim SEO helfen, werden meist von den Betreibern der Shops gar nicht verstanden. Die E-Zigaretten Händler die überleben wollen, müssen moderne Marketingmethoden anwenden und diese Maßnahmen umgesetzt haben, bevor die Tabakkonzerne mit ihren Millionen schweren Werbekampagnen in den Markt einsteigen. Die E-Zigaretten Händler, die das verschlafen, werden im Schatten der Tabakkonzerne versinken.