Tabakkonzerne machen sich stark

Das Spiel auf dem E-Zigarettenmarkt

Die Tabakkonzerne haben nach ihrer Niederlage gegen die E-Zigarette endlich erkannt,  dass man Fortschritt nicht aufhalten kann. Um den Anschluss nicht zu verpassen investieren sie nun ganz groß in die Entwicklung von neuen E-Zigaretten.

Vor allem Einwegprodukte sind hier in den Fokus gerückt. Dies bietet den Tabakonzernen viele Vorteile gegenüber handelsüblichen E-Zigaretten. Meist sind abgefüllte Kartuschen, sogenannte Cartomizer zum wiederverwenden notwendig. Diese sind sehr einfach zu kontrollieren. Zum einen kann man sie prima per Stück besteuern und gleichzeitig kann man hier dem Konsumenten Stoffe einflößen die wiederum süchtig machen ( Bezug : Additive in Tabakprodukten). Nur weil sich das Business ändert, ändern sich noch lange nicht die Geschäftspraktiken. Vor allem wenn sie von den selben Leuten betrieben werden. Eigentlich sollte die EU eine sinnvolle Regulierung auf den Weg bringen. Es sollten nur die notwendigen fünf : Wasser, PG, VG, Nikotin und Aroma in E-Liquids erlaubt sein. Und diese nur in pharmazeutischer Qualität.

Stattdessen hat die EU den Tabakkonzernen das Feld geebnet. Mit der 20mg/ml Regelung der neuen EU-Richtlinie wird das Selber-mischen eine teure Angelegenheit. Basen hoher Nikotinkonzentrationen kosten unerheblich mehr als die niedrigerer. Ausserdem fällt eine Besteuerung leichter, da der Konsument öfter nachkaufen muss als früher. Die neuen Innovationen der Tabakkonzerne beschränken sich auch fast ausschließlich auf müllproduzierende Wegwerfprodukte die man abgepackt bequem in jedem Kiosk kaufen kann. Ob wir bald Liquidautomaten anstelle der Zigarettenautomaten haben werden? Schließlich müssen die Tabakkonzerne ja noch den Jugendschutz irgendwie umgehen. Den ersten Schritt haben sie mit ihren nikotinfreien E-Shishas im Einwegformat ja schon geschafft.

Kampagne gegen die E-Zigarette um Zeit zu schinden ?

Manchmal habe ich das Gefühl, dass der große Glaubenskrieg um die E-Zigarette nur eine Finte war, um den Tabakkonzernen die Möglichkeit zu geben auf dem neuen Markt Land zu gewinnen. Wir sehen weltweit wie Tabakkonzerne entweder bestehende E-Zigaretten Marken aufkaufen oder Millionen in die Entwicklung eigener E-Zigaretten investieren.

Der Geschäftsführer von „be posh“ aus Düsseldorf gab zu : Alle haben auf den großen Anbieter gewartet, der den Markt aufmacht. Viele dachten, es sei ein Tabakgigant. Jetzt sehen sie in       »be posh« dieses Zugpferd. Weiter heisst es : Er ist sich sicher: „Wir werden Marktführer!“           Vielleicht hätte Express.de mal die Frage stellen sollen woher ein Startup-Unternehmen einen zweistelligen Millionen Betrag hat, um damit ganz groß Werbung zu machen. Naja, man weiß es nicht, entweder hat der Geschäftsführer, der früher bei SNOKE beschäftigt war, es bei Reemtsma mitgehen lassen, oder sein Marketing Manager hat seine alten Kontakte bei Phillip Morris spielen lassen. Aber wo das Geld im Prinzip herkommt ist klar. Und es ist genauso klar das „Be posh“ das symbolisiert, was Dampfer mittlerweile aus tiefstem Herzen verabscheuen. Vertreter einer Industrie, die Kapital aus der Gesundheit ihrer Kunden schlagen möchte. Im übrigen ist die sogenannte „cig-a-like“ von be posh bei den Reviews der Dampfer schon längst breitflächig durchgefallen. Im Internet kursieren sogar Theorien darüber ob die Tabakkonzerne dies nicht mit Absicht machen um „Noch-Raucher“ von vornherein von der E-Zigarette abzuschrecken. Nun, der auffällige metallische Geschmack der im Liquid von den Probanden beschrieben wurde, ist auf jeden Fall auf ein Additiv zurückzuführen. Es gibt derzeit kein bekanntes Liquid am Markt, welches die genannten geschmacklichen Eigenschaften aufweist. Theorie hin oder her, allein aufgrund des Additivs in der cig-a-like erkennen wir schon, dass die Tabakkonzerne ihre Geschäftspraktiken nicht ändern werden.

Mittlerweile sehen die Tabakkonzerne ihre Existenz in Gefahr. Alternativen gibt es für sie keine. Um mal ein paar bekanntere Beispiele zu nennen, wie Tabakkonzerne auf den E-Zigarettenmarkt drängen, hab ich hier eine kleine Liste :

E-Zigarettenmarke : Name des Tabakkonzern

– SNOKE : Reemtsma bzw. Imperial Tobacco

– E-Lite : Früher BAT (British American Tobacco), Jetzt Japan Tobacco

– Nicadex : BAT

– Blu : Lorrilard, evtl. jetzt Imperial Tobacco

– Vype : BAT

– Vuse : Reynolds

– MarkTen : Altria bzw. Phillip Morris

– Green Smoke : Altria bzw. Phillip Morris

Die Monopolisierung des E-Zigarettenmarktes per Gesetz

Das sind nur die, welche schon am Markt etabliert sind. Wie wir an dem Beispiel be posh sehen können, ändern die Tabakkonzerne jetzt auch ihre Marketingstrategie und verschleiern durch Startup Unternehmen den wahren Finanzier einer Neueinführung auf dem E-Zigarettenmarkt. Im Fall Green Smoke haben wir ja schon die direkte Verwicklung zwischen Politik und Tabakkonzernen erlebt. Gerade als die TDP 2 von der EU verabschiedet wurde, kam Green Smoke mit seinem absolut EU-konformen Einwegmüll um die Ecke. Fast auf den Tag genau als die Abstimmung war. Als hätte Green Smoke gewusst was da verabschiedet wird. Nun, das war auch so. Es gab eine Millionen Euro teure Marketing- Kampagne von Green Smoke bei der Dampfer als Tester gesucht wurden. Es meldeten sich hunderte von Dampfern freiwillig. Hätten sie das auch getan wenn man ihnen gesagt hätte : „Phillip Morris bedankt sich im Voraus.“ ? Ich denke nicht ! Die Wahrheit ist, Dampfer stehen auf Kriegsfuß mit allen Tabakwarenherstellern. Das aus gutem Grund. Dampfer sind froh endlich nicht mehr unter den künstlich beigefügten Suchtstoffen der Tabakwarenhersteller leiden zu müssen. Nun, zumindest bis heute. Die Umsetzung der TDP 2 lässt  zumindest in Deutschland auf sich warten. Aber kommen wird sie bestimmt.

Ich möchte hier nicht die Inhalte der EU-Tabakrichtlinie erläutern, weise aber darauf hin dass die Zeit knapp wird. Die Richtlinie sieht so viele Beschränkungen vor, dass den bisher etablierten, seriösen Anbietern von E-Zigaretten und Liquids eine sehr schwere Zeit bevor steht. Nur die schon erhältlichen Einwegprodukte der Tabakkonzerne sind absolut Richtlinien konform. Das Hauptleid tragen aber die Dampfer und alle Raucher, da das einzige vielversprechende Mittel um die Tabaksucht los zu werden die E-Zigarette ist.