Was ist E-Rauchen

Was ist E-RauchenE-Rauchen ist von Prinzip her sehr unterschiedlich zum Rauchen von normalen Zigaretten. Die verschiedenen Stoffe, die hier inhaliert werden sind gerade einmal vier an der Zahl. Beim Verbrennen von Tabak hingegen enstehen über 4800 verschiedene Stoffe und viele von diesen können giftig sein oder Krebs auslösen.

E-Rauchen kann durch einen Umstieg dabei helfen, den Konsum von Tabak aufzugeben. Hierbei ist Vorsicht und eine gute Beratung geboten. Viele E-Raucher werden falsch oder mangelhaft beraten und versuchen den Umstieg mit dem sogenannten „dual-use“, also E-Rauchen und rauchen herkömmlicher Zigaretten parallel. Dies ist aus mehreren Geischtspunkten alles andere als Empfehlenswert. Weitere Informationen hierzu gibt es in dem Artikel Umstieg auf die E-Zigarette.

Beim E-Rauchen wird ein Flüssigkeitsgemisch bei einer relativ niedrigen Temperatur in einem Verdampfungsgerät verdampft und inhaliert.

 

Die Verdampfunsgeräte fürs E-Rauchen

Die Verdampfungsgeräte, die man zum E-Rauchen benötigt, werden meist als E-Zigaretten oder E-Shishas bezeichnet. Diese Bezeichung rührt allerdings von der Assoziation her, das damit ein Rauchartiges Aersol erzeugt wird und dieses genau wie beim Rauchen inhaliert wird. Eine E-Zigarette wird daher nur der Evidenz wegen als „Zigarette“ bezeichnet. E-Zigaretten haben absolut gar nichts mit Tabak oder Tabakwaren gemeinsam. Der Aufbau ist von Gerät zu Gerät recht unterschiedlich. Das Funktionsprinzip allerdings ist bei allen gleich. Die Verdampfungsgeräte sind so ausgelegt dass bei relativ niedrigen Temperaturen die Trägerstoffe verdampft werden. Das enstandene Aersol sieht wie Rauch aus, hat allerdings mit normalem Zigarettenrauch auch nichts gemeinsam, ausser das beide Stoffgemische als Aerosole bezeichnet werden. Informationen über Beispiele für E-Zigaretten, wie deren modularen Aufbau kann man in den Testberichten einsehen.

Am ehesten könnte man E-Zigaretten mit einer Miniaturversion einer Disco-Nebelmaschine vergleichen. Dort kommen die selben Trägerstoffe zum Einsatz wie bei der E-Zigarette nur ohne die Zugabe von Nikotin. Kurz gesagt, jeder von uns der schon einmal in der Disco war, hat schon mal E-Rauchen betrieben.

Die E-Liquid Trägerstoffe

Der Trägerstoff beim E-Rauchen ist derselbe der auch in sogenannten Nebelmaschinen zum Einsatz kommt und besteht aus:

  • 1,2-Propandiol (1,2-Propylenglycol) (E 1520) kurz PG genannt
  • Glycerin (E 422) kurz VG genannt
  • Wasserbasiertes Glyzerin als Alternative für PG, das selbe wie VG nur mit H²O, kurz AG (kommt bei PG-Allergie zum Einsatz)

 

Beide Stoffe werden in der Kosmetik, der Lebensmittelindustrie wie auch der Tabakindustrie und Medizin eingesetzt. Diese Stoffe kommen in unserem Alltag so häufig vor, das es schwer ist sie zu vermeiden. Sie sind in Zahnpasten, Fertigkuchen, Hautcremes oder Medikamenten, ja sogar beim Tabakrauchen werden beide Stoffe als Feuchthaltemittel und Konservierungsstoffe zugesetzt. Die Stoffe gelten als toxikologisch unbedenklich und werden schon seit Jahrzehnten in der Industrie eingesetzt. Beide Stoffe gehören zu den sogenannten Zuckeralkoholen. Aber keine Angst, man wird weder dick noch betrunken vom E-Rauchen.

Nikotin

Ein weiterer Stoff ist Nikotin, welches mit Propylenglycol verdünnt wird, da pures Nikotin extrem giftig, ab einer bestimmten Menge sogar tödlich, ist. Dieses Gemisch wird als Nikotinbase bezeichnet. Nikotinbasen gibt es in verschiedenen Stärken, die maximale Nikotinkonzentration wurde von der Europäischen Union in der Tabakrichtlinie auf 20mg/ml festgesetzt. Dies wird aber in der BRD nicht vor 2016 umgesetzt werden. Vorher gab es Nikotinbasen mit bis zu 96mg/ml. Dies hatte für Selbstmischer extreme Vorteile, da höhere Konzentrationen nur geringfügig teurer waren. 72mg/ml Basen sind derzeit noch erhältlich. In fertigen E-Liquids hingegen findet man nur zwischen 5-18mg/ml. Es gibt allerdings auch nikotinfreie Liquids.

Aromastoffe

Weitere Stoffe, welche meist noch Verwendung finden, aber nicht zwingend erforderlich sind, sind die verschiedenen Aromastoffe. Diese Aromen werden meist zugefügt um dem Liquid einen Geschmack zu verleihen.

Man unterscheidet Aromen wie folgt:

  • Echtes Aroma
  • Natürliches Aroma
  • naturidentisches Aroma

Echtes Aroma ist jenes, das tatsächlich aus Pflanzen gewonnen wird. Natürliche Aromen sind Stoffe die in der Natur nachgewiesen wurden, aber meist aus anderen Materialien wie der tatsächlichen Ursprungspflanze gewonnen werden. So wird Erdbeeraroma beispielsweise aus Holz gewonnen oder in einem mikrobiologischen Verfahren gezüchtet (aus Schimmelpilzen und Bakterien) und extrahiert. Naturidentische Aromen sind synthetische hergestellte Aromen welche den geschmacklichen Eigenschaften natürlicher Aromen nahe kommen und eine Unbedenklichkeitsprüfung durchlaufen mussten.

Echtes Aroma kostet einige hundert oder sogar tausend Euro pro Liter in der Herstellung. Die gängigsten Aromen in E-Zigaretten Liquids sind, wie in jedem fast allen Joghurtsorten auch, „naturidentische“ Aromen. Bei Aromen sollte man nur auf eines achten: Sie dürfen kein Öl enthalten, da die Heizwendel in der E-Zigarette schneller durchbrennt und das zu erhöhten Kosten führt. Ausserdem verdampfen die Öle und können diverse Nebenprodukte beim verdampfen erzeugen, welche unter Umständen auch schädlich sein können.

Das fertige E-Liquid

Diese vier Stoffe ergeben gemischt dann das sogenannte E-Liquid.
E-Liquid gibt es in fast allen nur erdenklichen Geschmacksrichtungen wie zum Beispiel Käsekuchen oder Redbull. Manche E-Raucher bevorzugen jedoch auch geschmacksneutrale E-Liquids, in welchen keine Aromastoffe zugesetzt werden. Es gibt aber auch Aromamischungen die Tabakgeschmack simulieren. Diese sind sehr gut wenn man gerade auf die E-Zigarette umsteigt. Das E-Liquid wird tröpfchenweise innerhalb der E-Zigarette auf eine Heizwendel getropft und bei etwa 70-100C° vaporisiert. Zum Vergleich, die Glut einer normalen Zigarette hat etwa 600-900 C°.

Der Vorteil beim E-Rauchen ist, dass neben dem wegfallen von gefährlichen Nebenprodukten wie Quecksilber und Blausäure, keine Feststoffe enthalten sind, welche später in der Lunge sitzen und nicht vom Körper resorbiert werden können. Alle Stoffe inklusive der Aromen sind Hautaktiv und können von unseren Körperzellen abgebaut und „weggeschafft“ werden. Teerrückstände in der Lunge oder dergleichen gibt es nicht.

Bewusste Abgrenzung vom Rauchen

Die E-Raucher Gemeinde bezeichnet sich auch nicht als Raucher sondern als „Dampfer“. Und sie sprechen hier generell vom dampfen um sich auch von Tabak bzw. dem herkömmlichen Rauchen zu distanzieren. E-Zigarettennutzern liegt hier relativ viel daran sich eindeutig vom herkömmlichen Rauchen zu distanzieren.

Es gibt mittlerweile sehr viele E-Raucher, laut statistischem Bundesamt sollen es sogar mittlerweile über 2-3 Millionen E-Raucher geben. Tendenz steigend. Das E-Rauchen hat also einen klaren Trend für die Zukunft.

Für Umsteiger Interessenten, möchte ich abschließend noch einmal auf die Wichtigkeit einer qualifizierten Beratung hinweisen und auch darauf das diese nicht unbedingt im Handel zu erwarten ist. Die besten Informationen bekommt ihr von freien Quellen oder eben privat Personen die selber ihren Umstieg schon geschafft haben. In der Öffentlichkeit wird das E-Rauchen als „nicht zur Rauchentwöhnung geeignet“ dargstellt, jedoch sind 98% aller Dampfer Ex-Raucher………